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Weltgesundheitstag 2022

von Allgemein

Muskeltraining: Die Lösung für ein langes, gesundes Leben


86 Prozent aller Todesfälle in der europäischen Region sind laut Weltgesundheitsorganisation auf die sogenannten Lebensstil-Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes Typ 2, Herzinfarkt oder Sarkopenie zurückzuführen. Einer der maßgeblichsten Risikofaktoren ist die zunehmende körperliche Inaktivität und eine der effektivsten Gegenmaßnahmen, das systematische Muskeltraining.


Laut der Weltgesundheitsorganisation sind Lebensstil-Erkrankungen für 86 Prozent der Todesfälle in der Europäischen Region verantwortlich (WHO, Regionalbüro für Europa, 2021). Zu den verbreitetsten „Lifestyle“-Erkrankungen zählen Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
bestimmte Krebsarten, und auch psychische Störungen wie Depression oder muskuloskelettale Leiden wie Sarkopenie oder Rückenschmerzen. Als sogenannte „Nicht-übertragbare Erkrankungen“ weisen diese Gesundheitsprobleme gemeinsame Risikofaktoren und damit auch gemeinsame Handlungsmöglichkeiten auf. Einer der wichtigsten modifizierbaren Risikofaktoren ist die zunehmende körperliche Inaktivität und eine der effektivsten Gegenmaßnahmen, das systematische Muskeltraining.
„Training reduziert das Risiko für die meisten chronischen Lebensstil-Erkrankungen
deutlich“
das behauptet Prof. Dr. Ingo Froböse, Professor für bewegungsorientierte Prävention und
Rehabilitation an der Deutschen Sporthochschule Köln und wissenschaftlicher Leiter des
Forschungsinstituts für Training in der Prävention (FIT-Prävention). Und diese Behauptung ist nicht aus der Luft gegriffen, denn mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Studien, die diese These
unterstützen.

Ingo Froböse


Zwei Einheiten Muskeltraining pro Woche
Neueste Übersichtsarbeiten fassen die Erkenntnisse von zurückliegenden Studien zusammen und kommen zu dem Ergebnis: schon zwei Einheiten
Muskeltraining pro Woche, mindestens jedoch zwei Einheiten alle zehn Tage, können das Risiko für die meisten Lebensstil-Erkrankungen reduzieren (WHO guidelines on physical activity, 2020).
Beispielsweise konnte regelmäßiges Muskeltraining in vier Studien mit einer um 30 Prozent verringerten Wahrscheinlichkeit für eine Diabetes Typ 2 Erkrankung in Verbindung gebracht werden (Giovannucci et al., 2021).

Bild: Uta Konopka


Und auch die Wahrscheinlichkeit an einer Krebs-Erkrankung zu sterben, war um etwa 12 Prozent reduziert, wenn die Betroffenen regelmäßig Muskeltraining absolvierten (Momma et al., 2022).
Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems wie Arterioskleorse, Herzinfarkt oder Herzinsuffizienz traten um 20–25 Prozent seltener bei Menschen auf, die Muskeltraining betrieben (Giovannucci et al., 2021).


In einem Review von 18 Studien konnte festgestellt werden, dass Muskeltraining funktionelle
Veränderungen im Gehirn hervorruft, die den Abbau von Gehirnmasse vermindern und bestimmte kognitive Funktionen verbessern (Herold et al., 2019). Diese trainingsbedingten Anpassungen könnten bedeutend für die Prävention und Behandlung von dementiellen Symptomen sein.


In mehreren aussagekräftigen wissenschaftlichen Untersuchungen behauptete sich das
Muskeltraining als effektives und vor allem selbstbeeinflussbares Mittel zur Behandlung von
depressiven Symptomen. Von großer Bedeutung waren hier die individuellen Präferenzen, Ziele und Barrieren der Betroffenen (Nebiker et al., 2018).
Durch systematisches Muskeltraining und eine proteinhaltige Ernährung kann sogar der
voranschreitende und generalisierte Verlust von Skelettmuskelmasse bei Sarkopenie vorgebeugt oder verzögert werden (Cruz-Jentoft et al., 2019; Rogeri et al., 2022). Besonders zum Erhalt der
Selbstständigkeit und zur Vorbeugung von Pflegebedürftigkeit im Alter ist das von hoher Relevanz.
Und auch in der Prävention und Therapie von chronischen Rückenschmerzen, die sich sowohl durch fehlende, falsche oder zu starke Belastung einstellen können, ist gezieltes Muskeltraining
mittlerweile nicht mehr wegzudenken (Geneen et al., 2017).


Fazit:
Körperliche Aktivität und Training sind die ganzheitlich wirkungsvolle und nebenwirkungsarme
Alternative zu Medikamenten und Pillen – und das in jedem Alter!
Mehr dazu auf www.gesundheit-braucht-training.de




Experten Allianz für Gesundheit e. V.
Die im Jahr 2020 von Mario Görlach, Dr. Hans Geisler und Siegfried Manz gegründete Experten
Allianz für Gesundheit e. V. ist eine während des ersten Corona-Lockdowns entstandene Initiative der Fitnessbranche. Ziel des Experten-Zusammenschlusses ist es, ein gemeinsames Podium zu schaffen, das Know-how aller Ressorts – aus Wissenschaft, Politik, Verbänden und Kommunikation – zusammenführt und gemeinsam die Weichen für eine gesunde und erfolgreiche Zukunft der Gesellschaft stellt. Der Appell des Vereins ist klar: Es ist höchste Zeit, Gesundheit braucht Training!
Denn körperliche Aktivität und Training sind der Garant für Gesundheit und Wohlbefinden!


Zur Website der Experten Allianz für Gesundheit e. V. Forschungsinstitut für Training in der Prävention


Forschungsinstitut für Training in der Prävention

Das Forschungsinstitut für Training in der Prävention (FIT-Prävention), eine Abteilung des Vereins,
beschäftigt sich mit der Wissenschaft und Forschung rund um den gesundheitsförderlichen Nutzen von körperlichem Training. Das Institut unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Ingo Froböse hat sich das Ziel gesetzt, eine Datengrundlage auf dem Gebiet des präventiv orientierten Trainings zu schaffen und auf dieser wissenschaftlichen Basis praktisches Know-how in die Fitnessbranche, in die Gesellschaft und in die Politik zu tragen.

Zur Website des FIT-Prävention

Literaturverzeichnis
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    L. H. B., Souza-Junior, T. P., Lancha, A. H., & Jr. (2022). Strategies to Prevent Sarcopenia in the Aging Process: Role of Protein
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    https://www.euro.who.int/de/health-topics/noncommunicable-diseases/ncd-background-information/what-arenoncommunicable-diseases
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